Viele Bauernsöhne aus Sterkrade und Umgebung waren im Ersten Weltkrieg (1914-1918) als Soldaten bei der Kavallerie. Das “Pferd” zahlte einen hohen Tribut und nach dem Krieg waren die Pferdeställe quasi leer.
In Buschhausen gab es das “Landwirtschaftliche Casino” und unter dem damaligen Casinovorsitzenden, dem Landwirt Buschmann aus Buschhausen, gründete sich 1924 der Sterkrader Reit- und Fahrverein. Es waren Bürger, die sich die Aufgabe stellten, den Landwirtssöhnen sowie allen Pferdehaltern und Pferdeliebhabern das erforderliche Können und Verständnis für den Reit- und Fahrsport zu vermitteln.
Bei der Gründung des Vereins wurden zwei Abteilungen mit je 14 Pferden zusammengestellt. Neben ein paar einzelnen Warmblütern waren es meist schwere Kaltblüter, die als Arbeitspferd in der Landwirtschaft mithelfen mussten oder als Gespannpferd vor Bier-, Milch- oder Brotwagen ihren Dienst taten.
Der erste Reitplatz des Vereins lag an der Weseler Straße. Schnell vergrößerte sich der Verein und sportliche Erfolge stellten sich ein. Die Sterkrader Reiter im blauen Rock und weißer Reithose wurden zu gefürchteten Gegnern auf den umliegenden Reit- und Turnierplätzen wie Hamborn, Meiderich, Gahlen, Dinslaken, Eppinghoven, Bruckhausen und anderen Orten. Besonders beliebt waren die Geländeritte, die über Distanzen von bis zu 70 km gingen.
Aber es kamen schwere Zeiten auf Mensch und Tier zu und schon 1933 wurde der Sterkrader Reit- und Fahrverein politisch gleichgeschaltet und in seiner Eigenart aufgelöst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten sich die Reiter schnell wieder gesammelt und 1948 konnte man gemeinsam das 25-jährige Bestehen des Vereins mit einem Reiterfest feiern. Dieses Jubiläumsreiterfest auf dem Reitplatz im Sterkrader Volkspark an der damaligen Potsdamer Straße wurde zu einer Demonstration für den heimischen Pferdesport.